Sprache lässt sich in verschiedene Sprachebenen oder Varietäten unterteilen (Standardsprache, Fachsprache, Umgangssprache, Regionalsprache, Jugendsprache usw.), die sich teils überschneiden, teils aber auch klar voneinander abgegrenzt sind.
Was wir standardsprachlich als Kopf oder Schädel bezeichnen, heißt in der anatomischen Fachsprache Cranium, in der Dichtersprache „Haupt“, in der saloppen Umgangs-/Jugendsprache dagegen „Rübe“ oder „Birne“, regional auch „Grind“ usw.
In wissenschaftlichen Texten wird in der Regel streng auf die Verwendung standardsprachlicher und ggf. fachsprachlicher Varianten geachtet – Umgangssprache und Dialekt sind tabu. Diese Grundregel einzuhalten, ist allerdings nicht immer ganz einfach, eben weil die Grenzen zwischen Standard- und Umgangssprache fließend sind.
Zwar wird niemand in einer wissenschaftlichen Arbeit erklären, dass die Probanden während des Experimentes einen Kopfhörer „auf der Birne“ trugen; vielleicht aber, dass sie einen solchen „aufhatten“. Und „aufhaben“ im Sinne von „tragen“ gilt als umgangssprachlich.
Ebenso sollten Versuchsteilnehmer ein Bild besser nicht „anschauen“ (und schon gar nicht „angucken“), sondern „betrachten“ oder „ansehen“, während „anblicken“ bereits zu gravitätisch wäre. Geht es andererseits um Kants erkenntnistheoretische Schriften, dann ist „anschauen“ genau der richtige Begriff.
Erfahrungsgemäß fällt es Studierenden mit wenig Schreiberfahrung oft schwer, die richtige Sprachebene zu treffen. Gleichzeitig lässt sich dieses Problem nur schwer mit Regeln in den Griff bekommen. Welcher Begriff wo passt – und wo nicht –, ist zuallererst eine Frage des Sprachgefühls, das sich mit regelmäßiger (Fach)Lektüre allmählich herausbildet.
Zur Orientierung lohnt sich ein Blick in den Online-Duden (der sich teilweise mit dem Stil-Duden überschneidet). Hier findet man für „angucken“ z. B. den Vermerk „umgangssprachlich“ und für „anschauen“ den Hinweis „süddeutsch, österreichisch, schweizerisch“. Es handelt sich also jeweils um nicht standardsprachliche Varianten.
Zur Umgangssprache gehört auch der Jargon. Er findet zwar nur in bestimmten Fachkreisen Anwendung, gilt aber (noch) nicht als fachsprachlich. Beispiele sind „(Software) ausrollen“ oder „(den PC) neu aufsetzen“ aus dem IT-Bereich – wahrscheinlich entstanden durch gedankenlose Übersetzung aus dem Englischen (roll out, set up).
CONCISUM
Wissenschaftliches Lektorat
Timo Ruetz M. A.
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